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Ann-Marie Stark

Blog über Themen, die mich bewegen.

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Alles neu: Wir sind Eltern!

Posted on 4. Mai 20254. Mai 2025 by annmarie

Vor knapp einem Jahr hat sich mein Leben radikal verändert: Die Geburt unserer Tochter war der Start in ein neues Leben, das mich jeden Tag vor neue Herausforderungen stellt. Ich lerne mich selbst und meinen Partner neu kennen, erlebe meine persönlichen Grenzen und Bedürfnisse neu und viel intensiver. Meine Gedanken zu den ersten Monaten als Mama.

Babyhand hält Finger
Unser kleines großes Wunder.

Schwangerschaft: Vorfreude auf das Ungewisse

Als ich auf die blauen Streifen des Frühtests geblickt habe, begann mein Kopf zu rauschen. Ist er wirklich positiv? Habe ich alles richtig gemacht, stimmt das Ergebnis? Große Freude, ein bisschen Angst und das Wissen, dass es, wenn alles klappt, kein Zurück gibt. Viele Emotionen auf einmal. Ich war alleine Zuhause, habe ungläubig in den Spiegel geblickt und die Frau darin betrachtet: Du wirst also Mama! Wir werden Eltern. Mein Mann war einige Tage unterwegs, daher habe ich zur Sicherheit einen zweiten Test gemacht, auch dieser war sofort positiv. Von da an hatte ich dieses wunderschöne kleine Geheimnis. Wie ein zartes Pflänzchen, eher ein Keim, den ich beschützen wollte. Ich wollte mich auch nicht zu früh freuen, denn ich wusste, dass viele Schwangerschaften leider schon früh enden. Dennoch ist mein Herz jedes Mal gehüpft, wenn ich daran gedacht habe, nun tatsächlich schwanger zu sein.

Um meinem Mann die schöne Nachricht zu überbringen, kaufte ich einen Babybody mit einem Bärchen drauf. Der Besuch im Babymodengeschäft war surreal. Ich fühlte mich, als tue ich etwas Verbotenes. Was, wenn mich Freund*innen oder Arbeitskolleg*innen dabei sehen? Was sage ich dann? Ich war nervös, blickte mich mich um und musste beim Anblick der winzigen Kleidungsstücke grinsen und hatte zugleich Tränen in den Augen. Wieder zuhause freute ich mich auf die Ankunft meines Mannes. Wir wollten Essen bestellen, es war Wochenende, ein schöner Spätsommertag. Ich fragte ich ihn: „Ich muss dir noch was sagen.“ Er sah mich an, nichts ahnend. „Bist du bereit für unseren kleinen Entdecker“? Ich gab ihm den Body, er bekam große Augen. „Du bist schwanger? Wow!“, sagte er, stand auf und nahm mich in den Arm. Mit dem Aussprechen wurde es ein wenig realer. Und doch für uns beide ein Sprung ins Ungewisse. Wir gingen spazieren und sprachen über das, was jetzt kommen würde. Es fühlte sich noch so weit weg an. Am Ende waren wir überrascht, wie schnell die Zeit verflog.

Neun Monate mit Höhen und Tiefen

Meine Schwangerschaft war wunderschön. Ich hatte zwar kleinere Schwierigkeiten, wie etwas Übelkeit zu Beginn und mit den Monaten vermehrt Hüft- und Symphysenschmerzen. Es war teils anstrengend, aber überwiegend eine richtig schöne Zeit. Nie vergesse ich, wie wir es unseren Familien sagten. Die Freude war riesig. Das war so ein Moment, wo Freude mehr wird, wenn man sie teilt. Was wir nicht teilten und auch vor uns selbst geheim hielten, war das Geschlecht. Wir baten die Gynäkologin, es uns nicht zu verraten. Wir wollten uns überraschen lassen und legten keinen Wert darauf, Gewand oder Einrichtung nach Geschlecht auszusuchen, das finden wir beide heute noch absurd.

Was die Vorbereitungen insgesamt betraf, waren wir ziemlich entspannt. Ein paar Dinge haben wir besorgt, das meiste gebraucht von Familie und Freundinnen. Ich organisierte Hebamme, Geburtsvorbereitungskurs, Krankenhaus und alles, was noch wichtig war. Mein Mann war überall dabei und nahm mir oft den Stress, wenn er doch aufkam. Denn in mir brodelte es manchmal: Werde ich eine „gute“ Mutter, was auch immer das genau bedeutet? Wie will ich als Mama sein? Wie wird uns die Elternschaft als Paar verändern? Und wo wollen wir leben? Denn seit gut zwölf Jahren lebten wir gemeinsam in Wien, hier hatten wir unsere Jobs, Freund*innen und Hobbys. Unsere Familien jedoch waren gut 150 Kilometer entfernt in der Steiermark. Wie oft sehen sie das neue Familienmitglied? Wo finden wir in Wien Unterstützung?

Alles fügt sich

Als die Monate vergingen, stellte sich bald ein Gefühl ein, was für uns richtig ist. Die Geburt planten wir in der Steiermark (auch, da ich in meinem Wunsch-Krankenhaus in Wien, im St. Josef, keinen Platz mehr bekam). Wir wählten das LKH Feldbach aus und das stellte sich als richtige Entscheidung für uns heraus. Wir zogen fürs Erste nach Gleisdorf, trafen letzte Vorbereitungen und dann ging es schnell. Vorzeitiger Blasensprung, einige Tage vor dem errechneten Termin. Nach ca. fünf Stunden setzten die Wehen ein, es ging in den Kreißsaal. Weitere sechs Stunden später war sie da: Maria.

Was dann kam, ist nur ein knappes Jahr später gefühlt so weit weg und doch noch präsent. Unsere wunderbare Tochter verzauberte uns, mir ging es stetig besser, wir schwelgten in dieser Neugeborenen-Blase und konnten unser Glück oft nicht fassen. So lange fiebert man auf diesen Tag und diese Zeit hin, dann ist sie da und so anders, als es in den Vorstellungen war.

Die harte und zuckersüße Realität

Wer es nicht erlebt hat, kann es sich nicht vorstellen. Egal, wie viele Erzählungen du gehört hast, wie viele deiner Freund*innen bereits Eltern sind und von den täglichen Höhen und Tiefen berichten, vom Schlafmangel und der Zerrissenheit, ganz versteht man es erst, wenn es soweit ist. (Und es ist auch sehr okay, wenn man das nicht möchte!) Dass ich mehr als zehn Mal pro Nacht geweckt werde und am nächsten Tag dennoch funktioniere, das hätte mir früher niemand glaubhaft machen können. Dass volle oder ausgelaufene Windeln zum Daily Business gehören oder wie schwierig es ist, so ein kleines Wesen anzuziehen. (Spoiler: Es wird noch lustiger, je größer sie sind. Vergleichbar mit Alligator-Wrestling.) Dass Stillen nicht so einfach ist, wie es dargestellt wird. Ja, es ist natürlich, aber es klappt nicht ohne Hilfe. Mit viel Geduld wurden Maria und ich dennoch bald ein eingespieltes Still-Team und sind es noch heute.

Ich konnte mir nicht vorstellen, dass die Kommunikation als Eltern herausfordernder wird und wir manchmal knapper angebunden sind, als uns lieb ist. Und ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass ich einen kleinen Menschen so sehr lieben kann, wie unsere Tochter. Diese Liebe erfüllt das ganze Herz, läuft darüber hinaus in jede Zelle von Körper und Geist. Es ist eine unglaubliche, manchmal fast schmerzhaft-schöne Freude. Wenn ich Maria ansehe und sie mich anstrahlt, dann ist so vieles vergessen (ja, es ist wirklich so!). Ihre Entwicklung zu beobachten, wie sie jeden Tag mehr kann und die Welt entdeckt, das ist das schönste Geschenk.

Und jetzt? Die Wochen und Monate vergingen so schnell. Manchmal möchte ich die Zeit festhalten, die Momente konservieren und speichern für die Ewigkeit. Aber es geht immer weiter. Nicht alles ist rosig. Über beide Seiten schreibe ich hier.

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